Was das Blockieren bzw. Filtern von pornografischen Inhalten auf normalen Computern betrifft, habe ich dazu bereits eine Artikelreihe zu dem Filter Pluckeye geschrieben. In diesem Beitrag will ich ein paar Tipps geben, wie man Pornos auch auf mobilen Geräten wie Smartphones oder Tablets blockieren kann. Smartphones sind heute allgegenwärtig und ein großer Teil des Pornokonsums dürfte (genau wie bei anderen Webseiten), von diesen Geräten ausgehen. Lange Zeit ist an dieser Stelle aber nicht viel passiert, was Pornofilter betrifft. Das sieht mittlerweile anders aus und es gibt einige Alternativen.
Bevor ich aber einige Apps hier erwähne, muss ich erwähnen, dass ich nur manche davon selbst ausprobiert habe. Bei den anderen beziehe ich mich auf Hörensagen und Erfahrungsberichte von anderen Betroffenen. Es gibt bei dem Angebot an Filtern und Blockern auch Unterschiede zwischen den beiden großen Betriebssystemen Android und iOS. Natürlich gibt es noch viel mehr Alternativen als die hier vorgestellten. Wer gute Apps zu diesem Thema kennt, kann sehr gerne einen Kommentar hier hinterlassen.
Android
Bulldog Blocker
Der Bulldog-Blocker kann auf Google Play oder direkt auf der Homepage der App heruntergeladen werden. Die App läuft im Hintergrund und ist schwer zu umgehen. Sie erzwingt zum einen die Nutzung von Cleanbrowsing DNS und erzwingt auch die sichere Suche bei Google (Safe Search). Es gibt mehrere Methoden, wie man den Bulldog-Blocker sichern kann. Es kann ähnlich wie bei Pluckeye ein Delay eingestellt werden, dessen Ablauf man abwarten muss bevor man die App deinstallieren oder ausschalten kann. Sie lässt sich auch per PIN sichern, wobei es natürlich kein PIN sein sollte, den man sich merken kann.
Filter Chrome
Filter Chrome kommt mit dem SPIN Browser, der ein sicherer Browser ist. Dieser blockiert pornografische Inhalte.
App Locks
App Locks sind App, die den Zugriff auf andere Apps verhindern oder einschränken. Dies kann z.B. sinnvoll sein, wenn man andere Browser außer einem sicheren Browser vermeiden will oder die Deinstallation oder das Ändern der Einstellungen von Apps verhindern will.
Hierzu zwei Alternativen, die keine reinen App Locks sind und auch weitere interessante Eigenschaften haben:
Hiermit können Apps nicht nur gänzlich gesperrt werden, sondern auch zeitlich. Das ist nicht nur was das Blockieren von Pornografie betrifft interessant, sondern auch bei anderen Apps, mit denen man weniger Zeit verbringen möchte, ohne ganz auf sie zu verzichten.
Übrigens hat auch das oben bereits erwähnte Pluckeye mittlerweile ein Android-App im Angebot. Damit habe ich selbst allerdings keine Erfahrung und kann zur Funktionsweise nicht sagen. Da ich allerdings von dem Computerprogramm sehr überzeugt bin und die Arbeit der Entwickler sehr schätze, wollte ich es hier erwähnen. Man kann auf der Webseite eine Beschreibung des Programms auf Englisch anschauen.
iOS
Hier wird es was meine Tipps betrifft sehr dünn. Denn ich habe selbst nie ein Apple-Gerät gekauft und nur einmal kurz mit dem iPad von anderen Leuten herumgespielt, was Filter betrifft. Die hier erwähnten Apps sind mir also nur durch Erfahrungsberichte bekannt und die folgenden Tipps eher mit etwas Vorsicht zu genießen.
Screen Time
Screen Time ist eine Standard-App, die Apple bereits auf dem Gerät installiert hat. Sie kommt mit einem eingebauten Pornofilter, den man aktivieren kann. Screen Time lässt sich durch einen PIN schützen. Man könnte z.B. eine andere Person bitten, einen PIN einzugeben, so dass man selbst nichts an den Einstellungen ändern kann.
SPIN Browser
Den oben bei Android schon einmal kurz erwähnte SPIN Browser gibt es auch für iOS. Hier muss man evtl. auch mit einem App Lock arbeiten, um den Zugriff auf andere Browser zu verhindern.
Apple hat aber auch einen eigenen Browser namens Safari, der auf allen Geräten vorinstalliert ist. Hier habe ich von zwei Apps gelesen, die helfen können:
Diese sollen Bilder in Safari und anderen In-App-Browsern blockieren.
Noch ein kleiner Tipp am Rande: Manche Apps kann man durch ein Passwort oder einen längeren PIN schützen. Der Sinn der Sache ist natürlich nicht, dass man ein einfaches Passwort wählt. Denn dann könnte man ja einfach jederzeit die Einstellungen ändern. Eine Möglichkeit wäre, ein Passwort durch eine andere Person festlegen zu lassen. Es gibt aber auch eine andere Alternative. Bei der Lockbox von Pluckeye kann man ein sehr schwieriges Passwort speichern und einen Delay festlegen. Will man dieses Passwort dann im Notfall wieder haben, muss man diese Zeit abwarten, bis die Box mit dem Passwort sich öffnet.
Wer ganz extrem sein will, kann natürlich auch den Weg gehen, den ich selbst vor einigen Jahren gegangen bin: das Smartphone ganz wegwerfen und wieder ein altes nicht-internetfähiges Handy zu benutzen. Das ist garantiert der beste Porno-Filter und unumgehbar. Allerdings ist das natürlich heute schwierig und viele Leute benötigen beruflich ein Smartphone. Daher ist es gut, dass sich viele Entwickler dem Problem bewusst sind und Apps entwickeln, die pornografische Inhalte herausfiltern. Das ist vor allem auch wichtig für Eltern, die ihren Kindern das erste Smartphone kaufen.