Heute stelle ich in diesem Blog mal wieder ein Buch zum Thema Pornokonsum vor. Dabei handelt es sich um Control-P von Erik Meidoorn. Das Buch kann als E-Book bei Kobo gekauft werden. Kobo stellt selbst E-Book-Reader her. Um das Buch zu lesen, muss man allerdings keinen Reader von dieser Marke besitzen. Auf der Webseite kann man gekaufte Bücher online lesen. So habe auch ich das Buch gelesen.
Der Autor von Control-P hatte vor mehr als zehn Jahren genau wie ich durch eine Internetsuche den Weg zu einem Internetforum zum Thema Pornosucht gefunden. Er betreibt auch die niederländischsprachige Webseite StoppenMetPorno.
Control-P enthält sehr viele Übungen
Control-P würde ich als Arbeitsbuch bezeichnen. Das heißt, der Leser sollte dieses Buch nicht nur passiv lesen, sondern auch aktiv Übungen in diesem Buch machen. Davon enthält das Buch jede Menge. Da es sich bei dem Link oben um ein E-Book handelt, ist es empfehlenswert, entweder einen Block oder ein Notizbuch zu nehmen oder eine Textverarbeitungs-Software zu nutzen. Es ist wichtig, ehrlich mit sich zu sein und das Buch und die Übungen aktiv durchzugehen. Insgesamt gibt es mehr als 50 solcher Übungen und zusätzlich einige Tabellen, die man selbst ausfüllen kann.

Im ersten Teil geht es um etwas Theorie, wobei es auch hier bereits einige Übungen gibt. Es geht vor allem darum herauszufinden, warum man Pornos schaut, welche Nachteile der Konsum für das eigene Leben hat und was die eigene Motivation ist, damit aufzuhören. Es wird in diesem Buch schnell klar, dass die Probleme, Gründe und Motivationen sehr individuell sind und von Person zu Person unterschiedlich sein können.
Trigger, Emotionen und Verhalten identifizieren
Im hinteren Teil geht es um Pläne, wie man mit dem Pornokonsum klarkommt und damit aufhören kann. Hier gibt es viele Tabellen und Übungen zur Aufzeichnung des eigenen Fortschritts. Es geht vor allem darum, Trigger zu identifizieren und Situationen, in denen man besonders häufig Pornos schaut. Dafür waren die Übungen im ersten Teil des Buchs sehr wichtig. In diesem hinteren Teil geht es darum, täglich bzw. wöchentlich Bilanz zu ziehen und zu bewerten, was in Bezug auf Pornos oder Fantasien vorgefallen ist. Dadurch fällt es leichter, Situationen oder Gefühlsstimmungen zu antizipieren, in denen man besonders anfällig für Pornokonsum ist. Hat man das eine Weile gemacht, fällt es in Zukunft leichter, mit solchen Situationen umzugehen. Außerdem helfen diese Aufzeichnungen, den eigenen Fortschritt festzuhalten.
Insgesamt ist Control-P eine sehr gute Ergänzung zu anderen Büchern zum Thema Pornosucht. In vielen Büchern wird die Theorie dahinter ausführlich geschildert, allerdings gibt es eher wenig Inhalt zur Lösung des Problems. Oder es werden Wege aufgezeigt, um Pornografie hinter sich zu lassen (die teilweise auch funktionieren), ohne aber auf individuelle Probleme der einzelnen Betroffenen einzugehen. Control-P schließt diese Lücke sehr gut. Es ist sehr realistisch geschrieben und bezieht immer die persönliche Situation des Lesers mit ein.
Wer seinen Pornokonsum als Problem im Leben identifiziert hat und damit aufhören will, dem kann ich nur empfehlen dieses Buch zu lesen. Wie oben bereits beschrieben ist lesen bei Control-P aber nicht genug. Als Leser kann man vor allem Vorteile daraus ziehen, wenn man sich ehrlich die Fragen beantwortet und die Übungen im Buch macht.